Mit einer Niederlage sind die Handballerinnen des VfL Oldenburger nach einmonatiger Corona-Zwangspause in die Bundesliga zurückgekehrt. Beim Thüringer HC musste sich das Team von Trainer Niels Bötel mit 21:26 (10:13) geschlagen geben. Dabei bewiesen die Huntestädterinnen Kampfgeist und legten gegen den Tabellenvierten über 60 Minuten einen couragierten Auftritt hin.
Mit 1:0 (Isabelle Jongenelen) und 2:1 (Kathrin Pichlmeier) waren die Oldenburger mit knapper Führung in die Partie gestartet. Doch nach dem 2:3 (10. Minute) liefen die Oldenburgerinnen einem Rückstand hinterher, der in der 29. Minute erstmals auf vier Tore angewachsen war (8:12).
Dabei wäre es nach Paraden von Julia Renner sogar möglich gewesen, über einen längeren Zeitraum mit Vorsprung durchs Spiel zu marschieren. Doch immer wieder verpassten es die Oldenburgerinnen, THC-Keeperin Laura Kuske zu überwinden. Coach Bötel rotierte das Personal – wie angekündigt – das gesamte Spiel über durch, um die Kräfte möglichst gut einzuteilen. Das gelang. „Wir hatten uns vorgenommen, in der Abwehr zu fighten. Ich glaube das haben wir heute mit den 26 Gegentoren gezeigt – auch wenn wir wissen, dass es noch Einiges zu tun gibt“, sagte Bötel.
Aus der Halbzeitpause kam seine Mannschaft dann deutlich stärker. In nicht einmal zweieinhalb Minuten sorgte die Bötel-Sieben mit drei Toren für das 13:13 – und zwang Thüringen damit zu einer frühen Auszeit. Danach präsentierten sich die Gastgeberinnen wieder stärker. Doch so leicht, wie es beim 34:22-Kantersieg eine Woche zuvor gegen Leverkusen war, machte es ihnen Oldenburg nicht. Nach dem 17:18 durch Jongenelen (46.) war der VfL wieder dran, konnte den Abstand bis zehn Minuten vor dem Ende halten. „Wir sind fast die ganze Zeit drangeblieben und konnten Thüringen ärgern“, zeigte sich Bötel zufrieden. Dann aber ließen die Kräfte ein wenig nach – und das Wurfglück blieb aus, wie bei einem Doppelversuch von Jongenelen (51.), als der Ball beide Male ans Aluminium klatschte. So fiel die Niederlage am Ende sogar etwas deutlicher aus, als es der Spielverlauf hergegeben hatte. „Hätten wir die freien Würfe genutzt, dann wäre vielleicht mehr drin gewesen“, konstatierte Bötel nach Spielschluss. Er hielt aber fest: „Trotz der Niederlage muss ich sagen, dass ich einigermaßen zufrieden bin. Thüringen hat es am Ende besser gemacht und verdient gewonnen.“
Viel Zeit zum Regenerieren bleibt dem Team aus der Huntestadt jetzt nicht. Bereits am Mittwoch wartet mit dem Auswärtsspiel in Bad Wildungen eine ganz wichtige Partie im Kampf um den Klassenerhalt. „Wir mussten gegen Thüringen erst einmal schauen, wo wir stehen und woran wir noch arbeiten müssen“, sagte Bötel: „Wir wollen in Bad Wildungen zwei wichtige Punkte mitnehmen. Und dann kommen ein paar anstrengende Wochen auf uns zu.“
Thüringer HC – VfL Oldenburg 26:21 (13:10)
VfL: Renner, Reese – Teiken, Reinemann (1), Jongenelen (3), Hoitzing (1), Pichlmeier (7/4), Buhl, Martens, Steffen (1), Carstensen (5/1), Schirmer (2), Knippert (1)