Mit der zweiten Niederlage in nur vier Tagen mussten die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg am Mittwochabend ihre Heimreise aus Nordhessen antreten. Gegen die Bad Wildungen Vipers unterlag das Team von Trainer Niels Bötel mit 27:31 (16:19). Beste Werferin in den Reihen der Huntestädterinnen war Kathrin Pichlmeier mit sieben Toren.
Es war von Beginn an ein mühsamer Auftritt, den die Oldenburgerinnen gegen die HSG hinlegte: Einzig durch die Tore von Maike Schirmer (1:0) und Kathrin Pichlmeier (2:1) lagen die Gäste in Front, danach aber gaben die Vipers mehr und mehr den Ton an. Spätestens nach den Treffern von Jolina Huhnstock (8:6), die der VfL in der Anfangsphase am Kreis immer wieder nicht zu fassen bekam, und Jana Scheib (9:6) – mit neun Treffern erfolgreichste Schützin über die 60 Minuten – liefen die Oldenburgerinnen nur noch einem Rückstand hinterher, den sie nicht mehr aufholen konnten. Schlimmer noch: Bis zur ersten Auszeit von Coach Bötel (17. Minute) bauten die Gastgeberinnen ihren Vorsprung noch auf 11:6 aus. Erst danach fand sich der VfL etwas besser zurecht, verkürzte zwischenzeitlich auf zwei Tore.
Doch die große Wende, auf die man zum Wiederanpfiff vielleicht gesetzt hatte, gelang nicht mehr. Zwar blieben die Huntestädterinnen bis zur 46. Minute in Schlagdistanz, dann aber schaltete Bad Wildungen einen Gang höher. Dem hatte die Bötel-Sieben zu wenig entgegenzusetzen – insbesondere kämpferisch. „Dass wir nach der Corona-Pause konditionell nicht auf der Höhe sind, war mir klar“, sagte Niels Bötel nach dem Spiel: „Ich erwarte dann aber schon, dass man alles reinwirft, was möglich ist. Das haben wir leider nicht geschafft.“ Sein Team offenbarte dabei, das es in fremder Halle zwei Gesichter hat: Tollen Siegen wie in Blomberg oder Neckarsulm stehen die Pleiten gegen Rosengarten und jetzt gegen Bad Wildungen – Teams, die hinter Oldenburg platziert sind – gegenüber. „Das war für mich deutlich zu wenig“, fand Bötel daher, der von einem verdienten Sieg der Gastgeberinnen sprach: „Sie waren uns eigentlich überall überlegen.“
In der Tabelle sind es für Oldenburg auf Platz elf nur noch vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz – die Gelegenheit, um den Abstand zu vergrößern wurde somit vertan. Chance zur Wiedergutmachung hat der VfL am Samstag. Dann gastiert das Team ab 18 Uhr bei der HSG Bensheim/Auerbach. „Wir müssen in den nächsten Spielen anders auftreten“, fordert Bötel vor dem dritten Auswärtsspiel in nur sieben Tagen.
HSG Bad Wildungen Vipers – VfL Oldenburg 31:27 (19:16)
VfL: Renner, Reese – Teiken (2), Reinemann (2), Jongenelen (4), Hoitzing, Pichlmeier (7/3), Buhl, Steffen (3), Carstensen (5/1), Schirmer (4), Knippert, Golla