Die gemeinsame Reise geht weiter: Niels Bötel bleibt über die Saison hinaus Trainer beim VfL Oldenburg. Der langjährige Handball-Bundesligist und der 34-Jährige einigten sich auf eine langfristige Fortführung des Kontrakts bis 2025. Bötel ist seit 2017 Trainer der VfL-Frauen.
Andreas Lampe, Geschäftsführer des VfL Oldenburg, hatte nie einen Hehl daraus gemacht, den Vertrag mit seinem bisherigen Coach Niels Bötel unbedingt verlängern zu wollen. Doch nach einigen Corona-Fällen im Team mussten die im Januar geplanten persönlichen Gespräche zwischen Geschäftsführer und Trainer zunächst auf Eis gelegt werden und fanden erst im Februar statt. Kurz nach der 21:26-Niederlage zum Re-Start beim Thüringer HC steht nun fest: Bötel wird auch in den nächsten Spielzeiten an der Seitenlinie der Huntestädterinnen stehen.
„Ich bin unheimlich froh, dass Niels verlängert hat“, sagt Andreas Lampe: „Er ist ein wichtiger Baustein für die Zukunft des Vereins. Wenn man in den letzten Jahren gesehen hat, wie er junge Spielerinnen weiterentwickelt, ist es nicht nur ein positives Zeichen für die Mannschaft und den Verein, sondern für die ganze Region, dass er einen langfristigen Vertrag unterschrieben hat.“
„Es ist eine spannende Zeit mit den vielen jungen Talenten in Oldenburg“, freut sich Niels Bötel auf die nächsten Jahre beim VfL. „In den Gesprächen ging es grundsätzlich nur um Kleinigkeiten. Ich weiß, was ich an Oldenburg habe und ich glaube, andersherum ist es genauso.“ Das Projekt Oldenburg sei für ihn unheimlich spannend. „Wir wollen mit den Mädels, die erfahrener werden, den nächsten Step machen“, so Bötel.
Für Geschäftsführer Lampe ist der 34-Jährige „einer der Top-3-Trainer der Liga“. „Auch wenn es mit den jungen Spielerinnen nicht immer von Erfolg gekrönt ist, agieren wir taktisch auf einem sehr hohen Niveau“, sagt Lampe. Dass Bötel junge Spielerinnen so gut entwickeln kann, passe nur zu gut zu den Oldenburger Plänen der Zukunft: „Wir wollen attraktiven Handball spielen und dabei möglichst variabel agieren. Handball wird auch im Kopf gespielt. Da sind die jungen Spielerinnen immer wieder gefordert, neue Dinge auszuprobieren“, sagt Lampe: „Es ist deshalb wichtig, dass sich der Trainer auf neue Situationen einlassen kann. Und Niels ist bei der Weiterentwicklung von jungen Talenten genau der richtige Trainer für uns.“
Drei weitere Jahre soll Bötel den Kurs der Oldenburger Handballerinnen nun vorgeben. „Es geht darum, die Spielerinnen weiterzuentwickeln“, betont er: „Ich freue mich, die Mädels auf dem Weg, ihre Ziele zu erreichen, zu unterstützen.“ Das gelte auch, wenn Spielerinnen am Ende zu einem größeren Verein wechseln. „Es wäre sicherlich auch ein Erfolg, wenn die eine oder andere den nächsten Schritt wagt, um es vielleicht in die Nationalmannschaft zu schaffen“, betont Bötel. Ebenso würde es ihn aber freuen, wenn möglichst viele aus dem Team, den eingeschlagenen Weg in Oldenburg fortführen würden – so wie er eben.
Ganz genauso sieht es Andreas Lampe, der Bötel bis 2020 als Co-Trainer an der Seitenlinie assistierte und nun die Verhandlungen als Geschäftsführer führte. „Wir haben in der letzten Saison mit Platz sieben die beste Saison der vergangenen vier Jahre gespielt. Natürlich würden wir uns in dieser Region gerne festsetzen. Aber wenn man sieht, was für Möglichkeiten andere Vereine in der Liga haben, sind wir eben ein Ausbildungsverein, der junge Talente fördern und weiterentwickeln will“, sagt er. Wenn alles zusammenpasse, seien in Zukunft auch Plätze im gesicherten Mittelfeld möglich. „Ich glaube aber, dass es in den nächsten eins, zwei Jahren darum gehen wird, möglichst schnell aus dem Abstiegskampf herauszukommen und dann da zu sein, wenn andere stolpern.“ Die Voraussetzungen dafür seien gegeben. Auch, weil der Trainer weiterhin Niels Bötel heißt.