Es ist nur noch ein Schritt, der den Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg zum Einzug ins Halbfinale des DHB-Pokals der Frauen fehlt. Am Sonntag, 16.30 Uhr, trifft das Team von Trainer Niels Bötel im Viertelfinale auf die HL Buchholz 08-Rosengarten. Karten gibt es noch an der Tageskasse.
Als am Donnerstagabend in Stuttgart die Halbfinalbegegnungen im DHB-Pokal der Frauen gezogen wurden, da befand sich der VfL Oldenburg bereits im Lostopf. Doch, ob die Bundesliga-Handballerinnen von der Hunte am 28./29. Mai wirklich um den Pokalsieg kämpfen, das entscheidet sich erst an diesem Sonntag: Dann bestreitet der VfL das verschobene Pokal-Viertelfinale gegen die HL Buchholz 08-Rosengarten.
„Der Pokal ist immer etwas Besonderes“, freut sich Oldenburgs Trainer Niels Bötel auf das Duell mit dem niedersächsischen Rivalen: „Die Chance ist auf jeden Fall da, ins Halbfinale einzuziehen. Wir wollen das Spiel zu Hause gewinnen und am großen Finale Four in Stuttgart teilnehmen.“ 60 Minuten trennen die Oldenburgerinnen bis zur Qualifikation – doch vor der Brust haben sie noch den unangenehmen Gegner aus Rosengarten. „Wir haben im Ligaspiel schon gesehen, dass das alles andere als ein Selbstläufer wird“, warnt Bötel. Hier musste sein Team im November eine empfindliche 27:30-Niederlage hinnehmen.
Auch in den vergangenen drei Ligaspielen verließen die VfL-Handballerinnen als Verlierer das Feld. Im Pokal gilt es nun, in die Erfolgsspur zurückzukehren. „Wichtig wird es sein, dass wir uns wieder auf unsere eigenen Stärken besinnen“, fordert Bötel: „Wir wollen gar nicht so viel auf den Gegner schauen, sondern die Aufgaben, die wir uns selbst stellen, bewältigen.“ Selbstvertrauen sammeln sei dabei das entscheidende Ziel. „Das ist aber nur möglich, wenn wir uns im Spiel an die Regeln und unser System halten.“
Und dann wäre da noch der Kampfgeist, den der VfL-Coach von seinen Spielerinnen fordert. „Rosengarten ist grundsätzlich eine Mannschaft, die weiß, dass sie 60 Minuten kämpfen müssen.“ Dazu habe das Team in der vergangenen Saison gezeigt, dass sie ihre Leistung abrufen, wenn es darauf ankommt. So gelang den Handball-Luchsen in der Relegation der Klassenerhalt, im Pokal marschierten sie bis ins Endspiel. „Sie haben viele erfahrenen Spielerinnen dabei, die teilweise ihre letzte Saison spielen und zum Abschluss gerne noch einmal in Stuttgart spielen wollen“, sagt Bötel: „Es wird sicherlich auf die Abwehr und das Zusammenspiel mit den Torhüterinnen ankommen.“
Apropos Tor: Für Keeperin Julia Renner, die nach der Saison ihre Karriere beendet, ist es die letzte Chance, sich noch einmal für das Final Four zu qualifizieren. „Wir wollen es auch für sie schaffen“, erzählt Bötel. Der Halbfinalgegner für den Sieger der Partie am Sonntag steht nach der Auslosung am Donnerstag bereits fest – und würde mit dem Buxtehuder SV das nächste Nord-Derby bereithalten. „Klar bekommt man das mit“, verrät der Oldenburger Coach: „Aber der Fokus liegt für uns einzig und allein auf dem Spiel gegen Rosengarten. So weiß man eben schon, wer der nächste Gegner ist – das ist nichts anderes als in der Liga.“
Die Chance, ein Teil beim Finalturnier des DHB-Pokals der Frauen zu sein, sorgt ohnehin für zusätzliche Motivation. „Solch ein Ereignis wie das Final Four mitzuerleben, ist ganz egal ob für die Spielerinnen, das Trainerteam oder den Verein etwas ganz Besonderes, das man auf jeden Fall erreichen will“, sagt Niels Bötel: „Wir werden auf jeden Fall alles geben, um das Halbfinale zu erreichen.“ Und: Vielleicht hilft ja auch ein Blick in die Saison 2017/18. Auch damals hieß der Viertelfinalgegner der VfL-Frauen HL Buchholz 08-Rosengarten. Der Rest ist Oldenburger Handball-Geschichte.