Verstärkung am Kreis für den VfL Oldenburg: Der Handball-Bundesligist nimmt ab Sommer Lena Feiniler unter Vertrag. Die 28-Jährige wechselt von den Kurpfalz Bären an die Hunte und unterschreibt einen Zweijahresvertrag. Die Kreisläuferin soll unter anderem mit ihrer Erfahrung dem jungen Team weiterhelfen.
„Es war ein überraschendes Angebot aus Oldenburg“, gesteht Lena Feiniler. Doch das Interesse ist bei der Kreisläuferin direkt geweckt.
Nach einem Probetag, samt zweier Trainingseinheiten, stand ihre Entscheidung fest: Nach 15 Jahren bei den Kurpfalz Bären zieht es Feiniler in den Norden. „Das Zusammenspiel aus der sympathischen Mannschaft und dem Trainerstab mit Niels und Jonas, der selbst früher Kreisläufer war, hat für mich super gepasst“, sagt sie: „Ich hoffe, noch einmal einen Entwicklungsschritt zu machen.“
Begonnen hat die Grundschullehrerin ihre Karriere beim TSV Speyer. „Ich habe damals mit Freunden und Nachbarskindern zusammengespielt und habe sie dann einmal ganz enthusiastisch mit zum Training begleitet“, erinnert sich Feiniler. Der Funke springt direkt über, bis 2007 bleibt sie ihrem Heimatverein treu. Als es dann in der C-Jugend keine Mädchenmannschaft mehr in ihrem Jahrgang gibt, wechselt sie zu zur TSG Ketsch, wird in der A-Jugend Deutscher Vizemeister. Der Sprung ins Frauenteam ist somit vorgezeichnet. Nach vier Jahren in der 3. Liga gelingt der Mannschaft der Aufstieg in die 2. Bundesliga, drei Jahre später sogar ins Handball-Oberhaus. „Der Aufstieg in die 1. Liga war das absolute Highlight“, erinnert sich Feiniler. Mit Spielerinnen wie Verena Oßwald (heute HSG Bad Wildungen Vipers) und Sabine Stockhorst sei es eine tolle Zeit gewesen. „Es hat einfach alles gepasst.“
Nach dem bestandenen zweiten Staatsexamen ist es für die 1,75 Meter große Kreisläuferin nun an der Zeit, sich noch einmal verstärkt auf den Handball zu konzentrieren. „Ich freue mich auf die neue Herausforderung“, ist Feiniler gespannt auf die professionellen Strukturen: „Sportlich gesehen, habe ich mit den Oldenburg genau den richtigen Verein für den nächsten Schritt gefunden.“ Dazu zählt auch die neue Trainingsintensität, die sie so aus der Vergangenheit nicht kennt. „Ich hoffe, dass ich mich schnell im Team etablieren und helfen kann. Wenn ich nach Oldenburg komme, bin ich 29 Jahre alt und möchte den jungen Spielerinnen auch eine Ansprechpartnerin sein.“
Oldenburgs Trainer Niels Bötel, der die treibende Kraft bei der Verpflichtung der neuen Kreisläuferin war, freut sich auf die Zusammenarbeit: „Sie ist kein junges Talent mehr, sondern soll uns mit ihrer Erfahrung und Ruhe im Spiel am Kreis weiterhelfen“, sagt er: „Auch wenn sie keine gestandene Erstligaspielerin ist, hat sie in der Vergangenheit schon Erfahrung in der ersten Liga sammeln können. Sie wird uns sicherlich auch taktisch und in der Vor- und Weiterbereitung helfen und wird damit ein wichtiger Baustein für die nächste Saison sein.“
Passen könnte dabei auch, die Vereinsverbundenheit, die bei Feiniler eine große Rolle einnimmt. Gerade einmal für zwei Vereine lief sie bisher auf, der TSG Ketsch hielt sie 15 Jahre die Treue. „Meinen ersten Trainer sehe ich heute noch und auch der Kontakt zum TSV Speyer ist nie abgebrochen“, erzählt sie: „Mit vielen Spielerinnen in Ketsch sind echte Freundschaften entstanden.“ In Oldenburg besteht nun die Chance, noch viele weitere zu schließen.