Für die Handballerinnen des VfL Oldenburg steht an diesem Wochenende das große Saisonhighlight bevor. In der Stuttgarter Porsche Arena tritt das Team zum Olymp Final4 im DHB-Pokal an. Gegner im Halbfinale am Samstag, 15 Uhr, der Buxtehuder SV. Die Vorfreude ist bereits riesig – und das nicht nur bei Trainer Niels Bötel.
Für viele Spielerinnen wird es das größte Spiel ihrer bisherigen Karriere: Wenn die VfL-Frauen am Samstagnachmittag in der Stuttgarter Porsche Arena zum Halbfinale gegen den Buxtehuder SV antreten, dann – so viel steht fest – wird jeder im Oldenburger Kader für 60 Minuten alles daran setzen, den Traum vom Pokalfinale wahrzumachen.
„Die Stimmung in der Mannschaft ist super, man merkt allen an, dass etwas ganz Besonderes vor der Tür steht“, erzählt Coach Niels Bötel: „Alle sind hochkonzentriert und wollen noch einmal alles geben, bevor es in den Urlaub geht.“
Vier Jahre ist es her, da trat der VfL zum bisher letzten Mal beim Final4 des DHB-Pokals und überraschte mit dem Titelgewinn. Für Bötel war es damals die erste Saison an der Seitenlinie des VfL, erster Titelgewinn inklusive. Alltäglich ist die Reise nach Stuttgart für ihn deshalb aber nicht. „Manche schaffen es vielleicht einmal hierhin, anderen ist es in ihrer ganzen Karriere nicht vergönnt. Deshalb ist es etwas ganz Besonderes“, sagt er. Deshalb „wollen wir alles reinhauen“ (Bötel) – nicht zuletzt, weil der Gegner Buxtehuder SV heißt. „Ein Derby ist dann noch einmal eine zusätzliche Motivation.“
Während man beim VfL seit dem 22:29 am Samstag gegen Sachsen Zwickau den Fokus auf den Pokal legen kann, war der BSV unter der Woche noch im Bundesliga-Nachholspiel gefordert. Einen Kräfteverschleiß beim Gegner vermutet man im Oldenburger Lager deshalb aber nicht. Vielmehr dürfte dem BSV der 35:32-Erfolg gegen den Thüringer HC noch einmal Rückenwind vor dem Aufeinandertreffen gegeben haben – schließlich sicherte sich das Team mit diesem Erfolg den dritten Platz und damit die Qualifikation für das internationale Geschäft. Nun wollen sich die Huntestädterinnen dem niedersächsischen Kontrahenten, der fünf seiner sechs letzten Spiele gewann, in den Weg stellen.
„Wir haben über die Saison gesehen, was Buxtehude draufhat“, sagt Niels Bötel: „Sie lassen den Ball lange laufen und warten auf Lücken und Fehler beim Gegner, um dann die Tore zu erzielen.“ Dazu bestrafe Buxtehude Fehler im gegnerischen Angriff gnadenlos. „Für uns wird es deshalb wichtig, die erste und zweite Welle zu verhindern und sie ins Sechs-gegen-sechs zu bringen. Das ist uns schon in den beiden Ligaspielen gelungen“, ist der VfL-Coach optimistisch. So gewann Oldenburg das Liga-Hinspiel mit 24:22, musste sich im Rückspiel nur knapp geschlagen geben (25:27).
Somit sehen sich die Oldenburgerinnen vor dem Niedersachsen-Duell in Stuttgart gut vorbereitet. Nach der Anreise am Donnerstag, stand bereits eine Trainingseinheit bei Erstligaaufsteiger Waiblingen auf dem Programm. „Nach der langen Anfahrt war es ganz gut, noch einmal die Beine zu vertreten und ein wenig zu trainieren“, sagt Bötel. Am Freitag steht nun noch die Videoanalyse und das Abschlusstraining in der Porsche Arena auf dem Programm – ehe es am Samstag soweit ist: „Die Vorfreude ist groß“, verrät Bötel: „Jeder will versuchen, hier das perfekte Spiel abzuliefern. Uns ist bewusst, dass wir das auch brauchen, um es ins Finale zu schaffen. Aber wir werden bis zum Ende alles versuchen.“