Aus dem Nachwuchs in die Bundesliga: Lisa Munderloh unterschreibt Vertrag beim VfL Oldenburg

Die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg verstärken noch einmal ihren Kader: Nachwuchstalent Lisa Munderloh hat ihren ersten Vertrag bei den Huntestädterinnen unterschrieben. Die 18-jährige Rückraumspielerinnen gab ihr Bundesligadebüt bereits zu Saisonbeginn – künftig gehört sie zum festen Aufgebot von Trainer Niels Bötel. Mit der Verpflichtung hat der VfL seine Personalplanungen für die Saison 2022/23 endgültig abgeschlossen.

Damit hatte Lisa Munderloh nun wahrlich nicht gerechnet: Eigentlich wollte sie mit Andreas Lampe, Geschäftsführer der Oldenburger Handballerinnen, über die Jugendbundesliga sprechen, als er ihr die Möglichkeit eröffnete, ihren ersten Vertrag bei den VfL-Frauen zu unterschreiben. „Das war sehr unerwartet, aber ich freue mich natürlich riesig darüber“, sagt Munderloh. Damit geht für die 18-Jähriger ein kleiner Traum in Erfüllung, den sie sich aber nie konkret als Ziel gesetzt hat. „Ich habe mir keinen Druck gemacht, sondern immer versucht, mein Bestes zu geben und zu schauen, wozu es reicht.“

Begonnen hat Munderloh ihre Handball-Karriere mit fünf Jahren beim Elsflether TB. „Es gibt nicht viele andere Sachen, als Handball in Elsfleth. Das erste Training hat mir sehr gut gefallen und ich habe gar nichts anderes mehr ausprobiert. Über ein halbjähriges Doppelspielrecht in Delmenhorst führte sie der Weg zum VfL Oldenburg. „Mein Traum war es schon immer, in Oldenburg zu spielen“, verrät Munderloh, die im Sommer 2018 nach Oldenburg kommt. Munderloh: „Es hat einfach von Beginn an Spaß gemacht.“ In der Jugend gewinnt sie mit den Huntestädterinnen die Niedersachsenmeisterschaft, wird mit den A-Juniorinnen Oberligameister und spielt sich mit ihrer Leistung auch ins Blickfeld des Bundesligakaders. Aufgrund von Verletzungen gehört sie zu Saisonbeginn etwas unverhofft sogar zur Startformation im Supercup gegen Top-Team SG BBM Bietigheim. „Ich dachte eigentlich, ich schaue nur ein wenig von der Bank zu“, erinnert sich Munderloh: „Bei der Teambesprechung habe ich dann erfahren, dass ich anfangen soll. Ich bin super nervös gewesen. Aber ab dem Anpfiff habe ich mich nur noch auf das Spiel konzentriert.“

Sie macht ihre Sache gut – zumal sie auf der für sie ungewohnten Linksaußen-Position spielt: „Ich hatte dort vorher noch nie gespielt“, gesteht die 18-Jährige. Doch sie kann Trainer Niels Bötel auch hier überzeugen. „Lisa hat es im Training und in den ersten Spielen sehr gut gemacht und sich auch in den Dienst der Mannschaft gestellt, indem sie auch der linken Außenposition ausgeholfen hat“, sagt er: „Dort hat sie schon sehr gute Abwehrleistungen gezeigt. Trainiert hat sie aber die gesamte Zeit im Rückraum und sich dort sehr gut entwickelt. Deshalb ist es die logische Konsequenz, dass sie nun fest zum Bundesligakader gehört.“ Daneben soll die 18-Jährige auch weiterhin für das Drittligateam auflaufen, um ihr die nötigen Spielanteile zu erhalten. „Sie hat ihre Qualität im Eins-gegen-eins und im Zusammenspiel mit dem Kreis“, sagt Bötel, der von ihr fordert: „Lisas Aufgabe ist es, die erfahreneren Kräfte zu unterstützen und noch mehr ins Team zu wachsen. Sie trainiert aber schon länger mit, war bei den Trainingslagern dabei und ist schon voll integriert. Es wird die eine oder andere Pflicht mehr auf sie zukommen. Vieles wird sich an der Zusammenarbeit aber nicht ändern.“

„Für uns war die Entscheidung auch eine Wertschätzung und Belohnung für die Arbeit, die Lisa in den vergangenen Monaten geleistet hat“, sagt VfL-Geschäftsführer Andreas Lampe: „Es war der logische Schritt, ihr die Chance zu geben und keine externe Spielerin mehr zu verpflichten. Wir freuen uns, dass somit die nächste Spielerin aus unserem Nachwuchs in den nächsten sieben Monaten ihr Können im Spielbetrieb und Training zeigen kann.“ Für Munderloh persönlich gehe es darum, mit dem höheren Trainingspensum nun die nächsten Schritte zu gehen. Und: Mit der Verpflichtung setzt der VfL auch ein wichtiges Zeichen an den eigenen Nachwuchs. „Wir reden nicht nur, sondern setzen es auch um, talentierten Spielerinnen aus unseren Reihen die Chance in der Bundesliga zu geben, wenn sie hart arbeiten und sich empfehlen. Und das hat Lisa in den vergangenen Wochen und Monaten wirklich gut gemacht.“

Daran möchte Lisa Munderloh nun auch in den nächsten Monaten anknüpfen – und zwar auf ihrer angestammten Position im Rückraum. „Es war sehr spannend auf Außen zu spielen und hat auch Spaß gemacht. Man hat das Spiel aus einer ganz anderen Sicht gesehen.“ Nun liege der komplette Fokus aber wieder auf dem Rückraum. „Ich versuche, in jeder Trainingseinheit und, wenn ich im Spiel meine Einsatzmöglichkeit bekomme, mein Bestes zu geben“, sagt sie. Druck wolle sie sich dabei auch weiterhin nicht machen. „Ich schaue einfach, dass ich mich weiterentwickele und dem Team bestmöglich helfe.“ Das hat schließlich auch in der Vergangenheit schon gut geklappt.

Mit der Vertragsunterschrift von Munderloh hat der VfL Oldenburg auch seine Personalplanungen für die laufende Spielzeit abgeschlossen. „Mit Merle Heidergott und Lisa Munderloh haben wir auf die Verletzungen von Kathrin Pichlmeier und Luisa Knippert reagiert und zwei Spielerinnen für den Rückraum geholt“, sagt Geschäftsführer Andreas Lampe: „Damit sind wir für den weiteren Saisonverlauf gut aufgestellt.“