Das Europapokalabenteuer des VfL Oldenburg ist beendet: Im Rückspiel der 3. Runde in der EHF European League mussten sich die Huntestädterinnen am Samstagabend bei Neptunes de Nantes mit 24:35 (10:19) geschlagen geben und mussten damit das europäische „Aus“ hinnehmen. Dabei bewiesen die VfL-Frauen insbesondere in der zweiten Halbzeit Moral. Beste VfL-Torschützin war Merle Heidergott mit fünf Toren.
Sieben Tore musste die Oldenburgerinnen nach ihrer 27:34-Niederlage im Hinspiel im französischen Westen aufholen, Coach Niels Bötel hatte deshalb einen kämpferischen Auftritt seiner Mannschaft gefordert. Doch ausgerechnet die ersten Spielminuten verpasste der VfL komplett, handelte sich schnell einen 2:6-Rückstand ein (6. Minute). „Wir haben den Auftakt komplett verschlafen und es nicht geschafft, Nantes unter Druck zu setzen“, ärgerte sich Bötel. Stattdessen dominierten die Französinnen die Begegnung und marschierten zur 19:10-Halbzeitführung.
Diese Hypothek schien dann endgültig zu groß zu sein – doch gebrochen war die Oldenburger Gegenwehr damit noch nicht. „Wir haben uns in der Halbzeitpause aufgerafft und es nach dem Seitenwechsel deutlich besser gemacht“, sagte Bötel. Defensiv präsentierten die VfL-Frauen eine aggressive Deckung, warteten vorne auf ihre Chancen – und nutzen diese. „Dort haben wir gezeigt, wie wir beim VfL Oldenburg Handball spielen wollen“, so Bötel. Angeführt von Merle Heidergott kamen die Gäste noch einmal auf 18:22 heran (42.). „Wir haben eigentlich alles besser gemacht als in der ersten Halbzeit, sind gut ins Tempo gekommen“, sagte der VfL-Coach. Nantes wechselte durch, ohne dabei einen Ganz zurückzuschalten.
Nach 45 Minuten war dem VfL dann aber mehr und mehr die Müdigkeit anzumerken – während Nantes personell nachlegen konnte und den am Ende einen recht ungefährdeten Heimsieg perfekt machte. VfL-Coach Bötel konnte dem Auftritt seiner Mannschaft dennoch etwas Positives abgewinnen: „Wir haben gute Moral gezeigt und in der zweiten Halbzeit griffig in der Abwehr gestanden. Wenn wir das weiter in der Saison zeigen, dann können wir in der Saison auch weiter unsere Spiele gewinnen.“
Den Fokus kann der VfL Oldenburg ab sofort auf die Liga und den Pokal legen. Nach dem trainingsfreien Sonntag liegt ab Montag der Fokus auf dem Liga-Duell beim Buxtehuder SV. „Jetzt ist erst einmal wichtig, dass wir uns für das Derby erholen“, so Bötel.
Neptunes de Nantes – VfL Oldenburg 35:24 (19:10)
VfL: Reese, Büchert – Heidergott (5), Carstensen (4), Schirmer (4), Reinemann (3), Martens (2), Steffen (2), Golla (2), Teiken (1), Hoitzing (1), Munderloh, Feiniler