Ein Schritt fehlt noch: Die Handballerinnen des VfL Oldenburg wollen mit einem Sieg im Viertelfinale des DHB-Pokals die zweite Qualifikation zum Olymp Final4 in Folge schaffen. An diesem Mittwoch, 19.30 Uhr, gastiert das Team von Trainer Niels Bötel bei Zweitligist HL Buchholz 08-Rosengarten. Bei vielen Oldenburger Fans, und auch den Spielerinnen, dürfte diese Viertelfinal-Begegnung Erinnerungen an die Vorsaison wecken.
Es war ein eindrucksvoller Moment, der sich am Nachmittag des 6. März 2022 in der kleinen EWE-Arena abspielte und bei so manchem für Gänsehaut sorgen dürfte, wenn er sich zurückerinnert: Freudestrahlend feierten die Oldenburger Handballerinnen, gemeinsam mit den VfL-Fans, den Einzug ins Olymp Final4. Mit 27:21 lösten die Huntestädterinnen gegen die HL Buchholz 08-Rosengarten ihr Ticket für das Finalwochenendes des DHB-Pokals in Stuttgart. An diesem Mittwoch – gerade einmal zehneinhalb Monate später – könnte sich Geschichte wiederholen. Wieder steht der VfL im Pokal-Viertelfinale – und wieder heißt der Gegner HL Buchholz 08-Rosengarten.
„Durch unsere Final4-Teilnahme im letzten Jahr, wissen die Spielerinnen noch, was da auf sie zukommen kann“, rechnet VfL-Trainer Niels Bötel damit, dass seine Spielerinnen – mit dem Finalwochenende im Blick – mit vollem Einsatz in das Auswärtsspiel gehen werden. Die Huntestädterinnen sind dabei nicht nur aufgrund des erfolgreichen Abschneidens in der vergangenen Pokalsaison der große Favorit. Gegner Rosengarten geht, nach dem Abstieg in der vergangenen Spielzeit, 2022/23 in der 2. Bundesliga auf Torejagd. Aktuell stehen die Luchse mit 18:10 Punkten auf dem vierten Tabellenplatz, musste zuletzt zwei knappe Auswärtsniederlagen gegen Schlusslicht SG Schozach-Bottwartal (25:26) und den Tabellenzweiten HSV Solingen-Gräfrath 76 (28:29) hinnehmen. Damit sind es für die Mannschaft aktuell drei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Dazu mussten die Luchse zuletzt den Ausfall einiger Stammspielerinnen kompensieren.
Doch genau das könnte für die VfL-Frauen auch zur Gefahr werden. Bestes Beispiel: Das Ligaspiel gegen Waiblingen Ende Dezember, als die Oldenburgerinnen favorisiert ins Spiel gegen das sieglose Schlusslicht gingen und am Ende eine bittere Niederlage kassierten. „Wir wollen unsere Erfahrungen, die wir in diesem Spiel gesammelt haben, ausspielen und dieses Mal gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner auf jeden Fall gewinnen“, kündigt Niels Bötel an. Auch er erinnert sich dabei an einige Niederlagen, die seine Mannschaft in der Vergangenheit in Rosengarten kassierte. „Auch wenn sich die Mannschaft anders formiert hat und neue Spielerinnen dabei sind, gehören auch weiterhin einige wichtigen Säulen zum Team“, zielt Bötel unter anderem auf die erfahrenen Mareike Vogel (Tor) und Sarah Lamp (Rückraum) ab: „Wie viel eine Torhüterposition ausmacht, wenn die Person den Kasten hinten dicht macht, haben wir gerade erst bei der Handball-WM der Männer zwischen Deutschland und Norwegen gesehen“, warnt der Oldenburger Coach – und fordert: „Wir müssen konzentriert und ruhig bleiben und unsere Chancen nutzen.“
Personell gibt es bei den Huntestädterinnen vor der Partie dabei noch einige Fragezeichen. Neben den Langzeitverletzten Kathrin Pichlmeier und Luisa Knippert mussten in den vergangenen Tagen weitere Spielerinnen pausieren. Umso wichtiger könnten deshalb die Oldenburger Fans werden, die sich unter anderem in einem Fanbus auf den Weg vor die Tore Hamburgs machen. „Gerade in solchen Spielen, wo es in einem Spiel um alles geht, ist es großartig zu wissen, dass wir eine solche Unterstützung erhalten“, freut sich Bötel: „Wir wollen dieses Derby gewinnen.“