Mit einer schweren Auswärtsaufgabe bekommen es die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg zum Auftakt ins Jahr 2023 zu tun. Am Mittwoch, 19 Uhr, gastiert das Team von Trainer Niels Bötel bei der SG BBM Bietigheim. Der amtierende Meister ist auch in dieser Saison noch ungeschlagen.
Es könnte einfachere Aufgaben geben für den VfL Oldenburg in der Handball-Bundesliga: Erst geht es mit dem Bus mehr als 600 Kilometer gen Süden – und dann wartet mit der SG BBM Bietigheim auch noch der unangefochtene Ligaprimus auf die Huntestädterinnen, die nach starkem Zwischenspurt, zuletzt nur einen Punkt aus drei Spielen holten.
Gerade beim Remis gegen Sachsen Zwickau und der Niederlage gegen das bis dato punktlose Schlusslicht VfL Waiblingen wäre aufgrund des Spielverlaufs deutlich mehr drin gewesen. „Wenn wir dort unsere Spiele gewonnen hätten, dann hätten wir mit 13 Punkten dagestanden und es wäre ein richtig gutes Jahr 2022 gewesen“, sagt VfL-Coach Niels Bötel: „So haben wir eben die Bonuspunkte, die wir uns vorher erkämpft haben, wieder abgegeben. Nichtsdestotrotz stehen wir mit 10:10 Punkten ganz ordentlich.“
Tabellenplatz sieben ist es aktuell für die VfL-Frauen, den vor der Saison sicherlich jeder unterschrieben hätte. Fakt ist aber auch, dass die Mannschaft insbesondere in den beiden Begegnungen zwischen den Jahren gegen Zwickau und Waiblingen in der Schlussphase defensiv nicht kompakt genug stand, in der Vorwärtsbewegung zu viele Chancen ungenutzt ließ und so noch deutliche Führungen aus der Hand gab – ausgerechnet gegen Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. „Wir müssen uns gegen jeden Gegner bewusst machen, wir über die kompletten 60 Minuten alles geben müssen“, fordert Bötel deshalb. Vorwerfen möchte er dabei keiner Spielerin, bewusst nicht noch den letzten Schritt gemacht zu haben. „Aber es passiert unbewusst. Und deshalb müssen wir uns immer wieder in Selbstbewusstsein rufen, dass es nur so gehen kann.“
Im Duell gegen Bietigheim geht es für die VfL-Frauen nun darum, wieder zu alter Stärke zurückzufinden. „Wir müssen die Griffigkeit, die uns so stark macht, wiedergewinnen“, sagt Bötel: „Gegen Bietigheim wollen wir zeigen, dass wir den Schritt mit aggressiver Deckung wieder nach vorne machen“, gibt sich der Oldenburger Trainer optimistisch. Gegen Bietigheim dürfte dabei gerade die Defensive gefordert sein. 35,5 Tore erzielen die BBM-Handballerinnen im Schnitt – so viele, wie kein anderes Team in der Liga. „Sie sind wieder ein Gegner, der gegen uns gewinnen muss“, sagt Niels Bötel: „Wir wollen zeigen, dass wir wieder in Richtung unseres Handballs kommen und sehen das Spiel als Chance, um uns wieder in Form zu bringen, um dann die nächsten schweren Aufgaben zu meistern.“