Die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg haben den Vertrag mit den nächsten Eigengewächs verlängert. Rückraumspielerin Toni Reinemann, in dieser Saison mit 159 Toren eine der Top-Torschützinnen in der Bundesliga, hat ihren Vertrag bei den Huntestädterinnen vorzeitig bis 2025 verlängert. Für beide Seiten ist die Zusammenarbeit dabei ein „Perfect Match“.
Was für eine Saison: Die Teilnahme am Europacup, die erneute Qualifikation zum Final4 im DHB-Pokal, Tabellenplatz fünf in der Bundesliga, inklusive Serie von neun ungeschlagenen Spielen, dazu 159 Tore und Platz zwei in der Statistik der besten Liga-Torschützinnen: Die Saison 2022/23 hätte für Toni Reinemann wohl kaum besser laufen können. „Wenn mir das jemand vor der Saison gesagt hätte, dann hätte ich nur gelacht und das nicht wirklich ernst genommen“, schmunzelt die VfL-Handballerin: „Natürlich setzt man sich vor jeder Saison persönliche Ziele.
Aber dass es so kommen könnte, damit habe ich wirklich nicht gerechnet.“ Die Leistungskurve, die bei Reinemann von Jahr zu Jahr weiter ansteigt, hat insbesondere in dieser Saison noch einmal an Fahrt aufgenommen – so stark wie in 2022/23 war die talentierte Rückraumspielerin noch nie. Und: So soll es bis mindestens 2025 beim VfL Oldenburg weitergehen.
„Ich fühle mich in Oldenburg unheimlich wohl“, sagt Toni Reinemann. Ich studiere hier, meine Schwester zieht im Sommer her und auch im Verein passt es super. Ich habe überhaupt keinen Wunsch verspürt, die Stadt oder den Verein zu verlassen.“ Und so stand für die 21-Jährige schnell fest, ihren bis 2024 bestehenden Vertrag an der Hunte vorzeitig um ein Jahr zu verlängern.
Toni Reinemann und der VfL Oldenburg – es ist einfach ein „Perfect Match“. „Es tut gut zu wissen, woran man ist“, sagt Rechtshänderin: „Ich sehe mich noch als junge Spielerin, für die es sehr wichtig ist, viel Spielzeit zu bekommen. Und hier in Oldenburg gibt es mit der Mannschaft, dem Trainerteam und dem gesamten Umfeld ein familiäres Miteinander, das etwas ganz Besonderes ist.“ Dabei sei es nicht nur das Ziel, möglichst viele Spiele zu gewinnen, der Fokus liege viel mehr auf der Entwicklung der Spielerinnen. Reinemann: „Bereits in meiner Jugendzeit ist eine Bindung entstanden, die einen sich einfach wohlfühlen lässt.“ Geboren in Helmstedt zog es sie 2016 zum ersten Jahr der B-Jugend nach Oldenburg. Hier stellte sie ihr Talent schnell unter Beweis, durfte – noch für die A-Juniorinnen spielberechtigt – zur Saison 2019/20 bereits die Vorbereitung im Bundesligateam absolvieren und feierte zum Saisonstart gegen Borussia Dortmund ihr Bundesligadebüt.
Seitdem ist sie aus dem Oldenburger Kader nicht mehr wegzudenken – und übernimmt Jahr für Jahr mehr Verantwortung. So auch in dieser Spielzeit, als sich Führungsspielerin Kathrin Pichlmeier zum Saisonstart am Kreuzband verletzte und Reinemann im Oldenburger Spiel plötzlich eine ganz zentrale Rolle einnahm. „Ich kannte die Rolle aus den Jugendmannschaften, der 3. Liga oder auch der Beachhandball-Nationalmannschaft. Das hat mir geholfen, die Rolle recht schnell einzunehmen. Ich habe das Positive daraus gezogen, zumal wir versucht haben, es auf alle Schultern zu verteilen.“ Dazu unterstützte die verletzte Pichlmeier ihre jüngere Mitspielerin von der Seitenlinie. „Sie hat mir im Training und nach den Spielen viele Tipps gegeben. Das hat mir unglaublich geholfen.“
So hat Toni Reinemann, die am Mittwoch ihren 22. Geburtstag feiert, großen Anteil daran, dass der VfL eine solch überragende Saison spielt. „Gerade als wir zu Saisonbeginn viele Verletzungen hatten, sind wir noch enger zusammengerückt. Wir haben aus dieser Phase unheimlich viel Energie mitgenommen. Das hat uns zusammengeschweißt, stark gemacht“, gibt sie Einblicke in das Oldenburger Erfolgsrezept 2022/23.
Bei Andreas Lampe, Geschäftsführer der VfL-Handballerinnen, ist die Freude groß, dass nach Lana Teiken und Marie Steffen das dritte Eigengewächs ihren Vertrag in Oldenburg langfristig verlängert hat. „Toni hat eine überragende Saison gespielt. Ihre Vertragsverlängerung bis 2025 ist ein großes Zeichen an die Fans und Sponsoren, welche nächsten Schritte wir auch in Zukunft gehen wollen. Toni Reinemann ist dabei „ein wichtiger Baustein für die Zukunftsplanung im VfL“, so Lampe: „Nach so einer überragenden Saison ist es keine Selbstverständlichkeit, dass uns die Spielerinnen nach den starken Leistungen die Treue halten.“ Auf Rückraumspielerin Reinemann warte dazu eine neue Rolle. „Toni ist in dieser Saison sehr gut in die Bresche gesprungen, in den nächsten Jahren wartet auf sie nun eine Führungsaufgabe, in der sie noch mehr Verantwortung übernehmen soll. Da muss sie hineinwachsen. Ich bin aber davon überzeugt, dass sie das schaffen wird.“