Großer Jubel beim VfL Oldenburg: Die Bundesliga-Handballerinnen haben ihr erstes Heimspiel der Saison gewonnen. Im Derby bezwang das Team von Trainer Niels Bötel am Freitagabend den Buxtehuder SV mit einem furiosen Auftritt deutlich 33:20 (14:9). Damit setzte der VfL seine starke Derby-Heimbilanz gegen Buxtehude fort und ist seit 2016 ungeschlagen.
Es war ein perfekter Start, den die Oldenburgerinnen vor 1.518 Zuschauerinnen und Zuschauern in der heimischen EWE Arena hinlegten.
Ganz anders als noch in der Vorwoche in Dortmund war die Truppe von Trainer Niels Bötel von Minute eins an auf Betriebstemperatur – und machte den Buxtehuderinnen das Leben schwer. Ein Siebenmetertor von Kapitänin Merle Carstensen zum 3:0 rundete den gelungenen Auftakt ab – und veranlasste BSV-Coach Dirk Leun bereits nach viereinhalb Minuten seine erste Auszeit zu nehmen.
So wirklich im Spiel angekommen waren die Gäste dadurch aber nicht. Fast sieben Minuten dauerte es, ehe der BSV zum ersten Mal den Weg durch die VfL-Abwehr und vorbei an Keeperin Madita Kohorst fanden. Die Huntestädterinnen zeigten sich davon unbeeindruckt. Auch, als Magda Kasparkova nach 15 Minuten den zwischenzeitlichen 5:6-Anschlusstreffer erzielte, fand Oldenburg wieder in die Spur und baute die Führung durch Paulina Golla auf 12:8 (25. Minute) aus. Ein ums andere Mal verhinderte dabei Neuzugang Kohorst zwischen den Pfosten einen Einschlag. So gelang es den Gastgeberinnen sogar, die Führung bis zur Halbzeitsirene auf 14:9 auszubauen. Dabei wäre sogar ein noch deutlicher Vorsprung möglich gewesen. Doch Merle Carstensen und Toni Reinemann, die in Halbzeit eins mehrfach unsanft von der BSV-Abwehr gestoppt worden war, scheiterten von der Siebenmeterlinie.
Durchgang zwei startete dann direkt so, wie der erste geendet war. Zwei Balleroberungen dank kompakter Defensive, schnelle Tempogegenstöße – und schon legten Carstensen und Lana Teiken freistehend zum 16:9 nach. Dabei blieb es auch. Der VfL, angefeuert von den vielen Fans in Grün-Weiß, war immer wieder den einen Schritt schneller, fing dadurch einige BSV-Bälle ab und erstickte damit sogar einige Gegenstöße im Keim. „Die Kulisse war heute wieder großartig, das pusht das gesamte Team noch einmal zusätzlich“, sagte Bötel. So gelang es – nach Treffer von Paulina Golla, die gegen ihren Ex-Klub das 24:14 erzielte – auf zehn Tore davonzuziehen (42.).
Mit diesem Vorsprung im Rücken fiel es dann auch nicht mehr allzu ins Gewicht, als sich in den letzten zehn Minuten einige Ungenauigkeiten im Oldenburger Spielaufbau einschlichen. Die Defensive war auch weiter kaum zu überwinden – und so war den Oldenburgerinnen der Sieg schon zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu nehmen. „Wir haben es heute über 60 Minuten in der Abwehr sehr gut hinbekommen“, zeigte sich VfL-Coach Bötel zufrieden: Auch, als wir zehn Minuten vor dem Ende vermeintlich deutlich geführt haben, haben wir nicht nachgelassen und bis zum Schlusspfiff durchgezogen. Das ist wirklich gut, dass wir dort eine Weiterentwicklung zeigen.“
Nur zum Jubel am Spielende stand Ariane Pfundstein auf der Platte. Die Kreisläuferin, im Sommer leihweise von Bayer Leverkusen an die Hunte gewechselt, zog sich im Spiel bei Borussia Dortmund eine Verletzung am Sprunggelenk zu und muss operiert werden. Sie wird dem VfL in den nächsten Wochen fehlen. Das gilt auch für die anstehenden Playoff-Begegnungen in der EHF European League, die Oldenburg am 22. und 24. September gegen PAOK Thessaloniki in Griechenland bestreitet.
VfL Oldenburg – Buxtehuder SV 33:20 (14:9)
VfL: Fasold, Kohorst, Humpert – Borutta (4), Teiken (2), Reinemann (10/1), Weyers, Martens, Carstensen (7/2), Fragge, Feiniler (5), Röpcke (1), Golla (3), Ronge (1)
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