Mit einem Heimspiel endet für die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg die WM-Pause. Am Mittwoch, 27. Dezember, 18 Uhr, empfängt das Team von Trainer Niels Bötel das Topteam Thüringer HC. Beide Mannschaften dürfen sich dabei auf eine große Kulisse freuen: Die kleine EWE Arena in Oldenburg ist seit Tagen ausverkauft.
Die Weltmeisterschaft ist Geschichte, das Weihnachtsfest gerade erst vorbei – und schon sind die Handballerinnen des VfL Oldenburg wieder gefordert.
Rund einen Monat nach dem letzten Pflichtspiel gegen die HSG Bensheim/Auerbach im Rückspiel der EHF European League, dürfen die Oldenburger Handball-Fans ihr Team wieder auf dem Spielfeld sehen. „Wir freuen uns alle darauf, dass wieder ein Spiel ansteht, dass wir in der eigenen Arena auf der Platte stehen können“, sagt VfL-Trainer Niels Bötel.
Anders, als in den vergangenen Spielzeiten, stand in der Pause ein etwas anderes Training auf dem Programm. „In den letzten Jahren konnten wir aus dem Vollen schöpfen. Dieses Mal war es wichtig, dass alle wieder fit werden“, berichtet Bötel. So kehrten Ariane Pfundstein (Verletzung) und Marie Steffen (Auslandsaufenthalt) ins Mannschaftstraining zurück und werden nun langsam wieder an das Spielgeschehen herangeführt. Dazu fehlte mit Toni Reinemann, die beim deutschen Team ihr internationales Turnierdebüt gab und mit der Nationalmannschaft Platz sechs belegte, eine wichtige VfL-Spielerin über den kompletten Zeitraum. „Es war nicht die Zeit, um das perfekte Timing zu finden. Stattdessen waren es eher Absprachen und Abstimmungen in Kleingruppen“, erläutert der Oldenburger Coach.
Bei Gegner Thüringer HC fehlten aufgrund der WM gleich fünf Spielerinnen, dazu stand Coach Herbert Müller an der Seitenlinie des österreichischen Nationalteams. „Da einige Personen gefehlt haben, hatten sie nicht so viel Zeit, um sich neue Sachen einfallen zu lassen“, sagt Bötel, der damit den Fokus auf das Videomaterial der vergangenen THC-Spiel legte. Dort bekam der 36-Jährige noch einmal einige Siege der Thüringerinnen geboten, die in Liga und Pokal zuletzt fünf Siege in Folge feierten und dabei einen starken Eindruck hinterließen. „Sie sind im Eins-gegen-eins stark, spielen eine gute zweite Welle und setzen die siebte Feldspielerin gut ein. Wir müssen darauf einstellen, dass sie immer wieder taktische Kniffe einsetzen werden“, sagt Bötel. Das Team um Kathrin Pichlmeier, die Oldenburg im Sommer in Richtung THC verließ, sieht der VfL-Coach in dieser Spielzeit weit oben. „Sie sind für mich ein heißer Anwärter auf Platz zwei, die dazu die Qualität haben, Bietigheim anzugreifen“, erzählt er: „Dadurch ist es für sie ein absolutes Muss-Spiel.“
Seine Formation sieht Bötel dagegen als Außenseiter, die es den Gästen so schwer wie möglich machen will – weiß aber auch: „Mit unserer Personaldecke ist es für uns sicherlich schwierig, das komplette Spiel über Vollgas zu geben. Deshalb werden wir taktisch variieren müssen.“ Sollte sich im Spielverlauf die Chance bieten, wolle man diese unbedingt nutzen. „Wir haben schon in vielen Spielen gezeigt, dass man auch als Top-Team gegen uns bis zum Ende fighten muss, um erfolgreich zu sein. Das wollen wir auch der großen Kulisse am Mittwoch zeigen.“