Eindrucksvolle Reaktion: VfL feiert 34:30-Sieg gegen Thüringer HC und gewinnt Bronze

Foto: Marco Wolf

Versöhnliches Ende beim Haushahn Final4, dank kämpferischer Leistung: Die Handballerinnen des VfL Oldenburg haben die Saison im DHB Pokal mit einem starken dritten Platz beendet. Mit einem kämpferisch starken Auftritt belohnten sich die Oldenburgerinnen durch einen 34:30 (19:13)-Erfolg gegen den Thüringer HC mit der Bronzemedaille für eine erneut tolle Saison im Pokalwettbewerb. Beste Torschützin war Toni Reinemann mit elf Treffern.

Es war eine echte Gänsehaut-Atmosphäre, die am Sonntagnachmittag, kurz vor 15.30 Uhr in der Stuttgarter Porsche Arena herrschte. Als Paulina Golla fünf Sekunden vor dem Ende das 34:30 erzielte, kannte die Freude bei den Oldenburger Handballerinnen keine Grenzen mehr.

Wie schon im Vorjahr machte das Team von Trainer Niels Bötel mit einer eindrucksvollen Leistung die Halbfinal-Niederlage vergessen und jubelte, gemeinsam mit den über 200 mitgereisten Fans, über die Bronzemedaille. „Wir haben heute über 60 Minuten gezeigt, was uns ausmacht“, sagte VfL-Trainer Niels Bötel nach der Begegnung: „Ich bin stolz auf das Team, dass wir immer wieder zurückkommen. Das war nicht einfach, die Halbfinal-Niederlage von Samstag auf Sonntag aus den Köpfen zu bekommen.“

Samstagabend hatte der VfL Oldenburg im Halbfinale eine bittere Niederlage im Siebenmeterwerfen gegen den TuS Metzingen hinnehmen müssen. Keine 24 Stunden später ging es nun im Spiel um Platz 3 gegen den Thüringer HC – und hierfür hatten sich die Oldenburgerinnen ab Minute eins eine Menge vorgenommen. Denn: Auch, wenn das Spiel mit Fehlwürfen auf beiden Seiten startete, die VfL-Defensive packte von Minute eins an zu, ließ die Thüringerinnen kaum ins Spiel kommen – und legte nach neuneinhalb Minute ein 6:1 vor. Der einzige THC-Treffer resultierte dabei aus einem Überzahlspiel. Somit kam es nicht überraschend, dass Thüringens Coach Herbert Müller nach nicht einmal zehn Minuten seine erste Auszeit nahm. „Die Niederlage gestern war sehr schmerzhaft“, sagte Rückraumspielerin Toni Reinemann nach der Partie: „Wir haben daran gestern Abend noch lange dran geknabbert, wussten aber aus dem letzten Jahr, wie wir zurückkommen können. Wir sind mit Volldampf und voller Motivation ins Spiel gegangen. Und es hat viel funktioniert.“

So konnte auch die Müller-Auszeit den Oldenburger Tross nicht stoppen. Die Huntestädterinnen, bei denen Lotta Röpcke für die angeschlagene Kapitänin Merle Carstensen Regie führte, machten unentwegt weiter, Pam Korsten und Toni Reinemann sorgten mit ihren Treffern zum 8:1 (11. Minute) sogar für eine Sieben-Tore-Führung. Diese schmolz im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs, fünf Minuten vor dem Seitenwechsel verkürzte Thüringen auf 11:15. VfL-Coach Niels Bötel rief sein Team zur Auszeit zusammen, das den Schalter wieder umlegte. Lotte Röpcke sorgte mit ihrem Treffer zum 19:13 zur verdienten Oldenburger Halbzeitführung.

Durchgang zwei startete so, wie der erste aufgehört hatte – mit einem Oldenburger Treffer. Toni Reinemann läutete mit ihrem Tor zum 20:13 die zweite Halbzeit ein, den Röpcke nur wenige Sekunden später noch einmal ausbaute (21:13). Nach diesem Treffer hatten die Grün-Weißen ihre wohl schwerste Phase in der Partie zu überstehen. Fünf Minuten lang war das Team in Unterzahl gefordert, der THC verkürzte auf 19:23 (40.). Die favorisierten Thüringerinnen waren somit wieder in Schlagdistanz, verunsichern ließ sich die Bötel-Sieben davon aber nicht. Kaum war man wieder vollzählig, stand auch die teils sehr offensive Deckung wieder kompakt – mit zwei Röpcke-Treffern war die VfL-Führung wieder auf 27:20 angewachsen. Es war nicht der letzte Anlauf, den die Thüringerinnen unternahmen. Acht Minuten vor dem Ende waren sie sogar auf drei Tore dran (30:27), Bötel nahm Auszeit. Aus der kamen die Oldenburgerinnen noch einmal extrem stark heraus, bauten den Vorsprung erneut aus (33:27/57.) – und ließen sich den umjubelten Sieg in der Schlussphase nicht mehr nehmen.

VfL Oldenburg – Thüringer HC 34:30 (19:13)

Kohorst, Fasold, Humpert – Borutta (6), Teiken, Reinemann (11/4), Martens (1), Steffen (3), Carstensen, Feiniler, Pfundstein (1), Röpcke (5), Knippert (1), Korsten (5), Golla (1), Ronge