Das Trainerteam des VfL Oldenburg für die Saison 2024/25 steht fest: Kevin Ritter komplettiert das Gespann des Handball-Bundesligisten an der Seitenlinie. Der 27-Jährige war bislang als Coach im Jugendbereich des TvdH Oldenburg tätig und wird die Geschicke in der Huntestadt künftig an der Seite von Cheftrainer Niels Bötel leiten.
Nachdem der VfL Oldenburg in den vergangenen Wochen die Planungen der Spielerinnen im Bundesliga-Kader vorangetrieben hat, herrscht nun auch an der Seitenlinie Klarheit. Kevin Ritter wird ab dem Sommer als Co-Trainer an der Seite von Cheftrainer Niels Bötel einsteigen. Ritter folgt damit auf Jonas Schlender, der den VfL nach vier Spielzeiten verlässt, um künftig als hauptverantwortlicher Trainer beim HSV Solingen-Gräfrath tätig zu sein. Kevin Ritter ist aktuell als Oberliga-Trainer der B-Junioren des TvdH Oldenburg aktiv.
Es ist die Saison 2016/17. In der Handball-Oberliga Nordsee der Männer kämpft der VfL Edewecht um eine möglichst gute Platzierung. Unter der Regie von Trainer Niels Bötel schließen die Edewechter ihre Saison mit 29:23 Punkten auf Tabellenplatz sechs ab. Wie schon im Vorjahr gehört zum Aufgebot des VfL auch ein junges Nachwuchstalent, das an der Seite von Bötel aufläuft: Kevin Ritter. Nach der Saison trennen sich ihre Wege. Während Bötel als Coach bei den Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg anheuert, bleibt Ritter zunächst in Edewecht, ehe er drei Jahre bei der TSG Hatten-Sandkrug und aktuell bei der HSG Schwanewede/Neuenkirchen spielt. So wirklich abgerissen ist der Kontakt zu Niels Bötel zwar nicht, doch als sieben Jahre später das Telefon klingelt ist Ritter dennoch überrascht. Schließlich hat der Oldenburger Cheftrainer ein ungewöhnliches Angebot: Ab der Saison 2024/25 gemeinsam das Trainer-Duo bei den Huntestädterinnen zu bilden.
„Wir haben eins, zweimal telefoniert, danach war ich zum Hospitieren, um einen Eindruck zu bekommen“, erzählt Ritter: „Danach haben Niels und ich noch ein wenig gesprochen, was meine Aufgaben sein könnten. Und im Anschluss habe ich ihm dann zugesagt.“ Handball spielt im Leben von Kevin Ritter schon lange eine Rolle. Mit sechs Jahren begann er seine Karriere beim VfL Bad Zwischenahn, durchlief hier fast die gesamte Jugendlaufbahn, ehe es ihn nach Edewecht zog. Aktuell geht der Rückraumspieler noch in Schwanewede auf Torejagd, wird im Sommer aber seine aktive Laufbahn beenden. „Das stand auch schon vor dem Engagement in Oldenburg fest“, bekräftig Ritter, der im Sommer sein Referendariat als Lehrer für Sport und Evangelische Religion beginnt und seit drei Jahren auch als Coach des TvdH Oldenburg im Jugendbereich an der Seitenlinie agiert.
„Ich bin als Trainer sehr ehrgeizig. Somit ist das eine riesige Chance, die man so vielleicht nicht noch einmal bekommt“, erzählt Ritter, der im Besitz einer Trainer-B-Lizenz ist und auch hier den nächsten Schritt in Richtung A-Lizenz gehen möchte. Die Möglichkeit, in einem professionellen Bundesliga-Umfeld zu arbeiten, reizt ihn deshalb umso mehr. „Man merkt die technisch hervorragende Ausbildung aller Spielerinnen, das ist noch einmal eine ganz andere Zusammenarbeit, als ich sie bislang kenne“, verrät der 27-Jährige: „Im Jugendbereich liegt der Schwerpunkt eher auf dieser technischen Ausbildung, hier ist es eher im taktischen Bereich. Mit Niels habe ich einen Trainer an meiner Seite, von dem ich gerade in diesem Bereich eine Menge lernen kann. Ich brenne darauf, endlich zu starten und bin mir sicher, dass es eine tolle Zeit werden wird.“
Auch beim VfL Oldenburg freut man sich auf die zukünftige Zusammenarbeit. „Für uns ist es wieder eine unheimlich interessante Lösung, einen jungen Nachwuchstrainer bei uns zu integrieren“, sagt Andreas Lampe, Geschäftsführer des VfL Oldenburg, der Parallelen zu Jonas Schlender sieht: „Es hat schon gewisse Ähnlichkeiten zu dem, wie wir es bei Jonas damals gemacht haben. Wir haben mit Kevin eine wissbegierige und motivierte junge Person gefunden, der richtig Bock auf die Aufgabe hat. Wir sind froh, dass wir hier relativ schnell zusammengefunden haben und freuen uns auf die gemeinsame Zeit.“