Mit einem Heimspiel verabschieden sich die Handballerinnen des VfL Oldenburg in die anstehende WM-Pause. Am Sonntag, 16.30 Uhr, trifft das Team von Trainer Niels Bötel im Rückspiel der 3. Runde in der EHF European League auf die HSG Bensheim/Auerbach. Das Hinspiel vor einer Woche hatten die Huntestädterinnen noch mit 19:27 (11:11) verloren.
Es scheint schier aussichtslos: Acht Tore müssen die Oldenburger Handballerinnen in 60 Minuten auf die HSG Bensheim/Auerbach aufholen.
Nach der deutlichen Niederlage vor einer Woche in Südhessen ist die Wahrscheinlichkeit auf den Einzug ins die Gruppenphase der European League noch einmal gesunken. Aufgeben will man im Oldenburger Lager deswegen aber keineswegs. Vielmehr setzt man darauf, vor den heimischen Fans einen Sieg einzufahren – und Gegner Bensheim in der Gesamtabrechnung noch einmal gefährlich zu werden.
Mut machen dürfte dabei der Auftritt der Grün-Weißen bei den Flames, der sich über weite Strecken der Begegnung sehen lassen konnte. „Wir haben über 40 Minuten ein richtig gutes Spiel gemacht“, konstatierte Coach Niels Bötel. Lange Zeit hatten seine Spielerinnen für einen offenen Schlagabtausch gesorgt, in der Schlussphase war ihnen dann aber der Kräfteverschleiß anzumerken. So stand am Ende die deutliche Niederlage zu Buche – auch, weil es die Gastgeberinnen es in dieser Phase gut machten und „mit viel Selbstvertrauen“ (Bötel) spielten. „Wir mussten über das Spiel viel improvisieren, das hat es für uns natürlich nicht einfach gemacht“, sagt der Coach. Damit spricht Bötel den Ausfall von Toni Reinemann an, die im Hinspiel verletzungsbedingt fehlte. Wie wichtig sie für den VfL ist, war unter der Woche gegen Metzingen zu sehen, als sie nicht nur die Defensive stabilisierte, sondern einmal mehr als Top-Torschützin auf sich aufmerksam machte. Dazu dürfte sie mit zusätzlichem Rückenwind in die Begegnung gehen. Schließlich wurde die 22-Jährige von Bundestrainer Markus Gaugisch für den Kader der anstehenden Weltmeisterschaft in Schweden, Norwegen und Dänemark nachnominiert.
Zuvor gilt es für Reinemann und ihre Teamkolleginnen noch einmal darum, sich gebührend aus dem ersten Saisondrittel zu verabschieden. „Wir haben uns mit den acht Toren Rückstand sicherlich eine Hypothek eingefangen, die vielleicht zu groß ist“, weiß Bötel: „Wir wollen das Europapokalspiel in eigener Halle aber genießen, noch einmal alles heraushauen und schauen ob wir Bensheim vielleicht überraschen und damit sogar das Spiel noch einmal aufmachen können. Ziel ist es auf jeden Fall, mit einem guten Gefühl aus dem Spiel herauszugehen.“